Gedanken
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Gedanken
Mal etwas Nachdenkliches über meine geliebte Natur
Eine Kraft, deren Ursprung ich nicht ganz begreifen kann. Ob sie mein eigener Gedanke ist oder ein Echo des Baumes, dessen Herzschlag in meinem eigenen Puls widerhallt?
Ich weiß es nicht. Es bleibt mir ein Rätsel, verborgen in der Tiefe.
Fast einen Puls, der mich an das Leben erinnert, das in ihm fließt.
Kann er mich fühlen? Kann er mich spüren, meine Hand auf seiner Rinde?
Den Schmerz spüren, wenn er an Durst leidet, oder gar die Angst, wenn seine Zeit kommt, weil er markiert wird, um ihn zu fällen?
Oder ist sein Leben nur eine stille Melodie, die wir nie verstehen?
Wir wissen so wenig und doch laufen wir weiter, vorbei an den Baumstümpfen, den Überresten von einstiger Pracht.
Verweilen nur kurz, um dann an dem achtlos vorbei zu gehen, was wir lieben.
Wir verehren die Natur, doch vernichten wir sie auch ohne Mitleid!
Wir leben in einem Tanz von Zerstörung und Bewunderung und suchen nach Antworten in der Stille der Bäume, während wir in der Melancholie unseres Seins wandeln.
Ob wir in unserem Streben nach Wissen und Verständnis irgendwann den Frieden finden können mit unserer Natur, die uns so fremd und doch so nahe ist.
Es ist keine Anklage, denn ich nehme mich selbst ebenfalls nicht aus – ich bin genauso Teil dieser Paradoxie
Jede Jahreszeit ist schön!
Jede Jahreszeit ist schön!
Immer wieder auf das Neue stelle ich fest, wie schön jede Jahreszeit auf mich wirkt.
Gerade die
Übergänge in eine andere Jahreszeit sind besonders markant.
Das stellt sich für jeden anders dar. Viele Menschen nehmen die Jahreszeiten völlig unterschiedlich wahr und haben so auch ihre Lieblingsjahreszeit.
Der eine liebt das Erwachen der Natur im nahenden Frühling, der nächste kann den Sommer mit seiner gleißenden Hitze kaum erwarten. Stimmungsvoll lässt der Herbst die aktiven Naturliebhaber in die Landschaften wandern und der wunderbare Winter, der mit seiner Schneedecke die Wintersportler lockt, hat zahlreiche Liebhaber.
Für mich
selbst kann ich sagen, dass ich jede Jahreszeit liebe, denn in jeder Jahreszeit
darf ich noch leben. Jede Jahreszeit ist ein kleines Zeitfenster, das mir
geschenkt wird, das ich genieße und indem ich intensiv lebe.
In den jungen Jahren habe ich oftmals auf bestimmte Ereignisse in bestimmten Jahreszeiten gewartet. Im Sommer war der Urlaub am Meer einer der Highlights. Über das lange Warten und die Vorfreude habe ich dabei die anderen Zeiten vernachlässigt.
Als ich älter wurde und mein Lebenszeitfenster immer kleiner wurde, habe ich festgestellt, wie fatal diese Denkweise ist. Deshalb ist für mich jede Jahreszeit eine wertvolle Lebenszeit. Gleichzeitig findet man in jeder Jahreszeit wunderbare und typische Merkmale.
Ich habe auch festgestellt, dass sich, je nach Lebensalter; die Jahreszeiten anders darstellen.
Hat mich es als Kind beglückt, im Herbst Rüben auszuhöhlen, Blätterberge anzuhäufen und Kastanien zu sammeln, sind es heute mehr die Wanderungen und der Geruch des bunten Laubes, die mir Freude bereiten.
Jede Jahreszeit bringt auch spezielle Erinnerungen an vergangene Jahre. Oftmals ist es das wiederkehrende, zum Beispiel Gerüche oder das Farbenspiel der Natur, die diese Erinnerungen bis in die Kindheit hinein wachhalten.
Das ist sehr beeindruckend und bewegend.
Jede Jahreszeit erzählt vergangene Geschichten und bringt gleichzeitig wieder etwas
Neues.
Ich habe gelernt, immer etwas Positives aus der gegenwärtigen Jahreszeit zu gewinnen, egal ob Winter, Frühling, Sommer oder Herbst.
Ich freue mich für jeden Tag.
Unser Wahrnehmen
Oft
frage ich mich, warum in einigen meiner Träume völlig realistische Ereignisse
mit Orten, Räumen und Landschaften auftauchen, die ich noch nie in meinem
wahren Leben gesehen habe.
Ist es das Ergebnis der Komplexität meines Gehirns oder könnte es möglicherweise auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, der Zukunft oder anderen Leben beruhen?
Ich frage mich, wie mein Gehirn Landschaften, Gebäude, Räume und Menschen in solch detailgetreuer Form ohne Vorlage erschaffen kann.
Komplexe
Lebenssituationen erscheinen mir oft in obskuren Umgebungen, und obwohl ich normalerweise
nicht an Übernatürliches glaube und stets eine rationale Erklärung für alles
suche, bleiben mir diese Visionen in meinen Träumen doch verdächtig.
Es gibt einige Dinge in meinem Leben, die ich im Nachhinein nicht so recht nachvollziehen kann.
Eines davon ist, dass ich aus unerklärlichen Gründen das Gefühl hatte, dass ich unbedingt aus meinem Urlaubsort 2000 km entfernt nach Hause fahren musste.
Durch diesen "sechsten Sinn" konnte ich meine Mutter noch einmal lebendig umarmen, bevor sie eine halbe Stunde später unerwartet verstarb.
Ich finde bis heute keine plausible Erklärung dafür.
Ich erinnere mich an die kluge Aussage von Sokrates, der vor 2500 Jahren feststellte, dass er nur eins wisse, nämlich dass er nichts wisse.
Mein
Vater, mit dem ich oft über solche Dinge philosophiert habe, meinte, es sei ein
großer Fehler, irgendetwas auszuschließen.
Unsere begrenzten Wahrnehmungsfähigkeiten als Menschen beschränkten unseren Horizont auf ein Minimum dessen, was eigentlich möglich ist.
Ich habe mich entschieden, diese Lebensphilosophie zu übernehmen und glaube daran, dass alles möglich ist.
Wahrscheinlich ist sogar mehr möglich, als wir uns vorstellen können.
Lassen wir uns einfach überraschen!
Gedanken über Freundschaft
Bei der Definition Freundschaft hat jeder wohl so seine eigenen Vorstellungen.
Dem Einen genügt es, sich mit vielen Bekannten zu umgeben, für ihn sind sie
Freunde, wenn auch nur flüchtiger Art.
Der Andere sieht den Begriff „Freundschaft“ etwas enger.
Ich muss gestehen, zu dieser Kategorie gehöre auch ich.
Mir ist als Bub bereits der sog. Ehrencodex für die wahre Freundschaft erklärt
worden.
Dieser besagte:
-
Einen Freund erkennt man daran, dass er um die Schwächen weiß, diese akzeptiert
und er auch in der Lage ist, mit diesen Schwächen umzugehen
-
Ein guter Freund kündigt niemals wegen Meinungsunterschiede oder kleinen
Kontroversen die Freundschaft.
-
Einem Freund kann man immer vertrauen, er hilft und behält Geheimnisse für
sich.
-
Ein Freund ist immer, sofern es ihm möglich ist, für den Anderen da.
-
Nur der Freund kann ernsthafte Kritik, ja sogar Auseinandersetzungen
persönlicher Natur anbringen, ohne meinen Zorn fürchten zu müssen.
-
Ein Freund kann sich grundsätzlich viel mehr Freiheiten heraus nehmen, wie
Andere.
- Eine wahre Freundschaft hält viel mehr aus wie z.B. eine Kameradschaft oder ein Bekanntenkreis.
Es ist halt alles letztlich eine Sache der Definition und des persönlichen
Anspruches an eine Freundschaft.
Eines steht jedenfalls fest: Je höher der Anspruch, umso kleiner wird die Zahl
der „Freunde“.
Es kann sein, dass meine Vorstellungen von Freundschaft alte, verkrustete Betrachtungsweisen
sind und nicht mehr in die Zeit passen.
Aber eines steht fest: Es muss schön sein, einen Menschen als Freund zu haben.
Es ist ein wertvolles Gut!