Surfen in der Vergangenheit

Wie zarte Fenster in die Vergangenheit lassen Erinnerungen das Licht der Erlebnisse in unsere Seele fließen, während die Zeit unaufhaltsam voranschreitet und die Erinnerungen im Glanz der Unvergänglichkeit erstrahlen lässt.

Turnen war immer mein Lieblingsfach! Völkerball und Gummitwist

Was habe ich mich immer auf die zwei Stunden (Doppelstunde) Sport gefreut!

Leider hatte ich des Öfteren meinen Turnbeutel zu Hause vergessen.

Da war es aus und man durfte im besten Falle nur zuschauen. Im Turnbeutel waren i.d.R. Turnschuhe, ein weißes Rippunterhemd und eine schwarze, kurze Sporthose.

Die etwas Bessergestellten hatten sogar einen blauen Trainingsanzug.
Das war bei einer 6-köpfigen Lehrersfamilie einfach nicht zu realisieren.

Mit den Turnschuhen war auch immer so eine Sache.

Glückselig diejenigen, die gute Turnschuhe hatten!

Meine waren meistens von meiner großen Schwester, die ihr mittlerweile zu klein geworden sind, meist völlig ausgelatscht.

Anfangs waren sie zu groß und nach einem Jahr zu klein und gänzlich kaputt.

Das war noch effektive Ressourcennutzung.

Wir hatten in der ersten Stunde meistens Bodenturnen oder andere gymnastische Übungen.

Aufregend dabei war, wenn wir mit den Medizinbällen Übungen machten.

Diese waren recht schwer, und es machte mir immer sehr viel Spaß, so einen Medizinball einen Klassenkamer kräftig zu zuwerfen.

Wenn dieser nicht stabil auf den Beinen stand, so wurde er durch die Wucht und der Schwere des Balles zu Boden gerissen.


Das hatte na
türlich sofort eine Rüge zur Folge.

Am Anfang des Unterrichtes wurden einige Klassenkameraden ausgesucht, diese mussten in den sogenannten Geräteraum um dort die blauen Matten heraus zu schleppen.

Die anderen Klassenkameraden mussten zwischenzeitlich einige Runden in der kleinen Sporthalle laufen.

Auch die diversen Sportgeräte wurden aufgestellt. Pferd und Barren wurden justiert, d. h. vor das jeweilige Gerät kam ein Sprungbrett und dahinter eine dicke Matte.

War dann alles aufgestellt, mussten wir uns der Größe nach aufstellen. Und los ging es! Zwei Schüler wurden links und rechts des Gerätes abgestellt, um möglicherweise Hilfestellung zu geben. 

Anlauf, ein kräftiger Sprung vom Sprungbrett und Zack war man fertig mit der Übung.
Dann reihte man sich wieder neu ein. So ging das etwa zehnmal.

Derweil überlegte sich unser Sportlehrer eine neue Übung.

Das war nicht so mein Fall.  Bockspringen, Rad schlagen und Übungen auf der Matte waren nicht so mein Ding.

Hingegen Reck und Barren, Ringe und Seil waren meine Favoriten.

Manchmal ging es auch auf den Sportplatz zum "Weitspringen, Hochsprung und Laufen.

Staffellauf machte ich auch gerne.

In der zweiten Stunde waren oftmals "Spiele" angesagt.

Mein Favorit war eindeutig "Völkerball".

"Wer fängt den schwarzen Mann" und „Hallenfußball“ mochte ich sehr gerne.

"Wer fängt den schwarzen Mann" wäre heute aus Gründen einer möglichen Diskriminierung absolut abwegig und würde als „Rassismus“ gelten, mit Recht.

Jungen und Mädchen waren getrennt, hatte also zu anderen Zeiten Sportunterricht.

Schade, denn es gab nichts Schöneres, wie mit den Mädels einen Wettkampf zu bestreiten.

Diese hatten sowieso großartige Spiele wie „Gummitwist“.

Das war immer eine helle Freude, den Gummi von den dünnen Mädchenbeinen wegzuziehen und dann loszulassen, Autsch!

Danach wurde man hundertprozentig von einer Meute schreiender Mädchen durch den ganzen Schulhof gejagt. Was ein Spaß!!!

Vor den Ferien hatten wir gelegentlich die Möglichkeit mit den Mädchen ein Wettkampfspiel auszutragen. Das Schöne: Auch unsere Lehrer spielten mit!

Das waren fantastische Zeiten!