Gerade heute Morgen habe ich in einem meiner Lieblings-Radiosender wieder einmal „When i need you“ von Leo Sayer gehört.
https://www.youtube.com/watch?v=CxiH46q4_ak
Begeistert erinnere ich mich wieder an diese wunderbare Zeit der sechziger und siebziger Jahre.
Es erinnert mich deshalb besonders intensiv, da ich damals meine ersten Bekanntschaften zu Mädels machte und oftmals unendlich verliebt war.
Diese Songs
wurden oft genutzt, um auf der Tanzfläche beim „Blues“ der umschwärmten Dame etwas
näher zu kommen.
Dabei lief mir schon vorher der Angstschweiß die Stirne runter und nur äußerst vorsichtig kam die höfliche Aufforderung zum Tanzen: „Darf ich bitten".
Ich spürte förmlich die Augen meiner Freunde auf mich gerichtet. Auch sie harrten mit Spannung, ob meiner Aufforderung zum Tanz stattgegeben würde oder ob ich einen schmählichen Korb erhielte.
Nämlich,
nach meinen Erfolgschancen richteten sie selbst ihre eigenen Chancen aus. Denn
meistens waren die Mädchen in Cliquen da und so war es oft, dass die Chancen
auf einen Tanz erheblich stiegen, wenn eines der Mädchen schon den Auftakt
gewagt hatte.
Ach! War das erleichternd, wenn man wenigstens 1-2 Runden auf der Tanzfläche drehen durfte.
Was ein Glück, wenn man keinen Korb bekam. Was für ein noch größeres Glück, wenn noch ein Tanz nachfolgte! Da konnte man sich schon tatsächliche Chancen ausrechnen.
Wenn alles gut gegangen ist und man sich sympathisch war, dann hieß es: wir gehen zusammen. So suchte man nun gemeinsam nach geeigneten Lokalitäten, um dort leidenschaftlich zu knutschen.
Eine dieser Lokale hieß „spanische Weinstube“. Die vielen kleinen Nischen und Polstermöbel, verbunden mit der dämmriger Atmosphäre, waren bei uns sehr beliebt, denn man konnte so unbeobachtet die ersten zaghaften Zärtlichkeiten auszutauschen. Meist liefen dann im Hintergrund leiser französischer Chansons, zum Beispiel „je t´aime“ von Jane Birkin und Serge Gainsbourg.
Alles war meistens nach wenigen Wochen wieder vorbei und nachdem die Welt eingestürzt war, ging die Suche nach einer geeigneten Freundin wieder los.
Mit Leonard
Cohen und vielen anderen Interpreten viel das „Sich annähern“ immer etwas
leichter..!
„Petting“ war in dieser Zeit angesagt. Es war das Nonplusultra als Alternative
zum richtigen Sex! Heute wäre das wohl unvorstellbar! Damals eine Revolution.