Surfen in der Vergangenheit

Wie zarte Fenster in die Vergangenheit lassen Erinnerungen das Licht der Erlebnisse in unsere Seele fließen, während die Zeit unaufhaltsam voranschreitet und die Erinnerungen im Glanz der Unvergänglichkeit erstrahlen lässt.

Römerwall 1952, Mein erstes Zuhause

Geboren wurde ich an einem heißen Sommertag im Hildergardis Krankenhaus in Mainz, so etwa um 15:00 Uhr.

Nach den Erzählungen meiner Mutter war es eine relativ leichte Geburt, 

nur die Hitze des heißen Sommertages machten ihr zu schaffen.


In den ersten Jahren meines Lebens wohnten wir in der Mainzer Oberstadt am Römer Wall.

Dort haben sich meine Eltern eine Wohnung in einer schönen Oberstadt Villa erobert.

Nach den Erzählungen meiner Mutter war es ihr zu verdanken, dass sie durch ihre charmante Art einen französischen Besatzungsoffizier dazu gewinnen konnte, meinen Eltern diese Wohnung zuzuteilen.


In der Nähe dieser Villa waren die Römersteine und meine Eltern hatten ein Kindermädchen.


Das ist mir noch heute unerklärlich, denn mein Vater studierte noch zu dieser Zeit und ich habe mich immer gefragt, wie sie dieses Kindermädchen finanzieren konnten.


Ich kann mich nur an sehr wenig erinnern, denn von den ersten drei Jahre des Lebens bleibt nicht viel in der Erinnerung hängen.


Dennoch kann ich mich an bestimmte Spaziergänge mit unserem Kindermädchen erinnern und auch daran, dass ich tabu nicht mehr in den Kinderwagen wollte und mich mit großem Geschreie heftig zur Wehr setzte.


Schwach kann ich mich noch an die Küche erinnern und manchmal erscheinen die Dinge silhouettenhaft in meinen Erinnerungen.


So erinnere ich mich auch noch, dass ich mit meiner Schwester Carmen den noch unbefestigten Linsenberg hinunterlief.

 

Dort, mitten auf der Kreuzung stand ein Kiosk. Exakt dort holten wir Milch und brachten sie wieder stolz zu unserer Mutter.

es sind wirklich nur Bruchstücke, die ich hierzu in Erinnerung habe. Trotzdem ist dieses Haus auf der Höhe des Linsenberg am Römerwall immer und ewig ein heimatlicher Bezugspunkt in meiner Seele geblieben.

Im März 1955 zogen wir in einer schicke Stadtwohnung, die in der Sömmeringstraße 51, diese Stadt Wohnungen waren gerade fertiggestellt worden.